Anlässlich des Huder Bürgerfestes gab es in diesem Jahr neben den bekannten Ständen von Vereinen, Parteien, sozialen Einrichtungen und Betrieben auch ein besonderes Angebot: eine Spontanbefragung anlässlich der geänderten Radverkehrsführung im Landkreis Oldenburg. Sie wurde von Dr. Anna Müller und Horst Krause unterstützt durch Iris Rickhoff-Fischer (Hude) in Eigeninitiative umgesetzt. Die Gäste des Bürgerfestes wurden befragt, wo aus eigener Erfahrung die gefährlichsten Brennpunkte für Radfahrer und Fußgänger existieren. Auf zwei Ortskarten zu Hude und Wüsting konnten Gefahrenpunkte markiert und benannt werden.
Die Resonanz hat die Initiatoren überrascht:„Über den gesamten Zeitraum des Bürgerfestes hatte unser Angebot zum Gespräch und zur Dokumentation der örtlichen Gefahrenpunkte großen Zuspruch gefunden, so dass wir am Ende des Tages ganz schön geschafft, aber auch sehr zufrieden waren“ so Anna Müller.Über 70 ausführliche Gespräche wurden geführt und die Bürgerinnen und Bürger waren spürbar froh und dankbar für die Gelegenheit, als Alltagsexperten gehört zu werden.
Die jüngste Teilnehmerin war 14 Jahre und benutzt für ihren Schulweg nach Oldenburg das Rad. Josefine merkt zur Situation auf der Parkstraße an: „Ich halte ein Tempolimit von 30 km/h in der Parkstraße für sinnvoll, da es sowohl für Gewerbe als auch für Anwohner die Situation verbessern kann.“Mangelnde Aufklärung über die geänderte Verkehrssituation in Hude und die damit einhergehende Verunsicherung bis hin zu Angst, die Straße mit dem Rad zu nutzen wurden von Jung und Alt vielfach genannt.
„Die Detail-Auswertung der Spontanbefragung wird zeitgleich dem Gemeinderat und dem Bürgermeister sowie auch dem Kreistag zur Verfügung gestellt damit die konkreten Sorgen und Vorschläge der Alltags-Expertinnen und -Experten gehört und in dem künftigen Verkehrskonzept für Hude auf jeden Fall berücksichtigt werden“ beschreibt Horst Krause die weitere Vorgehensweise.
Was zu tun ist:
„Wir haben Sorge um die konkrete Situation für Radfahrende und Fußgänger im Ort und wir werden in dem Bemühen nicht nachlassen, dass mehr für die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer – die Kinder und älteren Mitbürger – getan wird.“
Anlässlich des Huder Bürgerfestes am 04.09.22 wurden von Dr. Anna Müller und Horst Krause (Hude) Bürgerinnen und Bürger zu ihren Erfahrungen mit der aktuellen Verkehrssituation für Fußgänger und Radfahrende in Hude und Wüsting befragt.
Sie wurden gebeten Gefahrenstellen in vorbereiteten Karten zu markieren und den ihrer Ansicht nach kritischsten Bereich mit einem roten Punkt zu kennzeichnen.
Zufallsstichprobe (Besucher d. Bürgerfestes): ca. 70 TN allen Alters (jüngste TN: Schülerin 14 Jahre)
g.) Weitere Verbesserungsvorschläge/direkte Hinweise auf Mängel:
Wir verweisen auf die aktuelle Empfehlung des 60. Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar (17.-19.08.22) und sehen die Punkte 1 und 3 für die Gemeinde Hude als besonders wichtig:
„1. Eine Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs bedingt zwingend eine neue Aufteilung des Verkehrsraumes, unter anderem zugunsten des Fahrrades, und die Schaffung durchgängig sicher befahrbarer Radnetze. …. 3. Um mehr Spielraum für die Kommunen zu schaffen, wird dem Gesetzgeber empfohlen, die Ziele des StVG und den § 45 Abs. 9 StVO so zu verändern, dass präventive sowie proaktive Maßnahmen und Gestaltungen leichter möglich werden.“ Empfehlung des 60. Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar (17.-19.08.22)
„1. Eine Verbesserung der Sicherheit des Radverkehrs bedingt zwingend eine neue Aufteilung des Verkehrsraumes, unter anderem zugunsten des Fahrrades, und die Schaffung durchgängig sicher befahrbarer Radnetze. ….
3. Um mehr Spielraum für die Kommunen zu schaffen, wird dem Gesetzgeber empfohlen, die Ziele des StVG und den § 45 Abs. 9 StVO so zu verändern, dass präventive sowie proaktive Maßnahmen und Gestaltungen leichter möglich werden.“
(Arbeitskreis IV: Mehr Radverkehr mit mehr Verkehrssicherheit – wie schaffen wir das? https://www.gdv.de/resource/blob/86060/d06c2f6432db290f2ae2ace83ecfe99e/arbeitskreis-iv-empfehlung-2020-data.pdf)
Die im Zuge der Spontanbefragung von Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Hude identifizierten Gefahrenstellen sind im zu erstellenden Verkehrskonzept einzubeziehen.
Die Entschärfung der am dringlichsten eingeschätzten Gefahrenstellen (sichere Querungen schaffen: in Hude z.B. beim Kulturhof Richtung Klosterruine; an Kreuzung Vielstedter Str. / Burgstraße / Hohe Straße (E-Center); Richtung Zahnzentrum Nordwest/ Am Bahndamm; entlang der Parkstraße besonders in der Ortsmitte; in Wüsting z.B. am Bahnübergang Hauptstr.) muss vorrangig erfolgen.
Es gilt ein Mobilitätsmanagement als Maßnahmenpaket für mehr Schulwegsicherheit zu entwickeln.
Mehr direkte Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Hude zu den jeweiligen Maßnahmen praktizieren.
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